Sa, 7. Juni 2025 - 08:19

Im Interview: Marc Lustenberger zum ersten Kranzfestsieg und dem Schlussgang mit einem Jugendfreund

Der neunte Schwinger der Woche im Jahr 2025 heisst Marc Lustenberger. Im Interview erzählt der frischgebackene Kranzfestsieger von seiner Siegespremiere am Ob- und Nidwaldner, seinen Gedanken vor dem Schlussgang mit seinem guten Kollegen Fabian Scherrer und seinen weiteren Zielen für die Saison 2025.

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Marc Lustenberger (rechts) und Fabian Scherrer nach dem Schlussgang am Ob- und Nidwaldner.

Fotograf: Taria Hösli

Präsentiert von Bschüssig

Marc Lustenberger, herzliche Gratulation zum Ihrem ersten Kranzfestsieg. Wie haben Sie den Tag in Sachseln erlebt?
Marc Lustenberger: Ich hatte mich bereits seit Anfang der Woche sehr auf dieses Fest gefreut. Dies auch darum, weil wir im Luzerner Team eine super Stimmung haben. Wir reisten dann auch mit dem Ziel an, den Sieg ins Luzernbiet zu holen, wobei es uns eigentlich egal war, wer es macht. Am Donnerstag vor dem Ob- und Nidwaldner machte ich dann noch den Schybi-Schwinget, welchen ich etwas als wettkampfmässiges Training betrachte. Dort zog ich mir eine kleine Zerrung, weshalb ich am Freitag und Samstag ziemlich zu kämpfen hatte und therapieren musste. Ich entschied mich dann aber trotzdem zu schwingen.

Mit Fabian Scherrer war Ihr Schlussgang-Gegner auch ein guter Freund. Eine spezielle Ausgangslage?
Lustenberger: Das war sicher sehr speziell, ja. Bei der Ausbildung zum Zimmermann waren wir gemeinsam in der Ausbildung. Wir kannten uns bereits vorher von Jungschwingertagen und wurden dann in der Berufsschule zu guten Freunden. Hätte uns während der Lehre jemand gesagt, wir würden einmal zusammen in einem Kranzfest-Schlussgang stehen, hätten wir ihn wohl für verrückt gehalten. Es war dann in Sachseln schon ein bisschen schwierig sich auf den Gang vorzubereiten: Bis rund 20 Minuten vor dem Schlussgang lagen wir im Liegestuhl und schauten gemeinsam die letzten Paarungen vor unserem Duell an. Dann bereiteten wir uns individuell vor. Als ich gewann, konnte ich mich erst nicht von ganzem Herzen freuen, eben weil der Sieg gegen Fabian war.

Im Schlussgang mit Scherrer hätte Ihnen auch ein Gestellter gereicht, Ihrer Schwingweise war dies aber nicht unbedingt anzumerken. Wollten Sie dennoch auf Angriff schwingen?
Lustenberger: Ja, das war so. Ich bin eher ein angriffiger Schwinger und kannte Fabians Züge natürlich gut. Oft hat man ja da, wo man die eigenen Stärken im Angriff hat, auch die Schwächen in der Verteidigung, und Fabian und ich schwingen ziemlich ähnlich. Ich ging überzogen in den Gang und dachte mir: "Angriff ist die beste Verteidigung"

Eine Woche vor dem Ob- und Nidwaldner standen bereits am Luzerner in der Endausmarchung. Gibt es einen Grund für die zuletzt starken Leistungen?
Lustenberger: Ja, sicher. Ich konnte am Luzerner gute Erfahrungen machen und Selbstvertrauen tanken. Ich war bereits dort im Kopf parat, bin aber schwingtechnisch nicht ganz richtig gestanden. Für den Schlussgang in Sachseln hat es mir nun aber sicher geholfen, dass ich diese Erfahrung in Root machen konnte.

Im Juni und Juli folgen für Sie nun vier Kranzfeste zweiter Stufe. Im August dann das ESAF. Wie lauten Ihre Ziele für die weitere Saison?
Lustenberger: Die Hauptziele sind sicher weiterhin meine Leistung abzurufen und verletzungsfrei zu bleiben. Im August folgt dann natürlich das ganz grosse Ziel mit dem ESAF-Kranz in Mollis. Aber natürlich gilt auch bei allen anderen Festen: Tritt man zu einem Fest an, hat man den Kranz als Ziel.


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